Frauen in der IT: Vielfache Anstrengungen
»Wir suchen ständig IT-Mitarbeiter*innen, von der Softwareentwicklung bis zur IT-Security«, berichtet Gerlinde Macho von MP2 IT-Solutions, die im Vorstand des VÖSI und Mitgründerin von WOMENinICT ist. »Wir bilden im eigenen Haus viel aus und haben ein eigenes Personalentwicklungskonzept. Zudem ist MP2 auf Karriereportalen präsent, spricht Bildungseinrichtungen direkt an und nimmt an Jobmessen teil.« ›Employee Experience‹ ist bei MP2 ein zentraler Bestandteil der Unternehmenskultur. »Wir setzen dazu gezielte Maßnahmen, wie das eigene Gesundheitsprogramm fit@MP2, Teambuilding-Incentives und individuelle Trainings, etwa in den Bereichen Kommunikation, Coaching, Digitalisierung und Zeitmanagement.« Die Frauenquote bei MP2 liegt derzeit bei einem guten Viertel.
Auch für Stephanie Jakoubi, Leiterin der Stabstelle Strategisches Partner Management bei SBA Research und Leiterin der VÖSI Special Interest Group „Safety & Security“ , muss das Thema IT neu präsentiert werden. »IT-ler sitzen nicht im Pulli mit einer Pizzaschachtel im Keller.« Im Rahmen einer von Jakoubi durchgeführten Umfrage unter 200 IT-Technikerinnen wurden 107 unterschiedliche Jobbeschreibungen abgegeben. »Diese Vielfalt muss dargestellt werden, dann identifizieren sich auch andere Personengruppen mit IT. Es darf nicht länger ein Zufall sein, dass Frauen in der IT Fuß fassen«, ist Jakoubi überzeugt. Für die Expertin bieten HTL oder HAK mit digitalen Schwerpunkten eine erste entscheidende Ausbildung. Neben Uni und FH verweist sie auf viele Angebote für Quereinsteiger*innen mit nur wenigen Monaten Ausbildungszeit, etwa die CodeFactory und UpLeveled in Wien oder codersbay in Linz. Die Institute vermitteln die Absolvent*innen auch gleich an Unternehmen. Bei SBA Research ist der Frauenanteil mithilfe von Initiativen wie FEMtech-Praktika
für Studentinnen von 6,7 % im Jahr 2010 auf heute 29,2 % gewachsen.
Details im Telekom & IT Report 7/2021 auf den Seiten 5, 7 und 12 (PDF)
Fotocredits. MP2, Luzia Piu