Peter Lieber im Interview mit INARA: „Digital Spirit“

18. August 2016 Allgemein

INARA ist eine unabhängige Wissensplattform für Governance & Compliance.

Peter Lieber ist Gründer mehrerer Softwareunternehmen, Präsident des Verbands der Österreichischen Software Industrie (VÖSI) und Berater von Unternehmern und Managern. Wohltuend an ihm ist seine Sprache. Er redet so, dass man ihn auch als Nichtfachmann gut versteht. Im Interview mit INARA war das sehr vorteilhaft.

INARA: Sie bezeichnen sich als „Software-Mensch“ und legen Wert darauf, nicht mit „IT-Menschen“ in einem Atemzug genannt zu werden. Warum?
Lieber: Ich bin ein Visionär, also jemand, der sich laufend neu erfinden möchte – ob das gut ist oder nicht sei dahingestellt. „IT-Menschen“ hingegen sind Beschützer, die auf Sicherheit aus sind und lieber auf Bewährtes setzen als auf neue Dinge einzusteigen. Das wird dann zum Problem, wenn Firmen IT-mäßig von solchen Leuten geführt werden. Für das Tagesgeschäft mag das ja durchaus passen, aber ein Unternehmen kann sich gerade im digitalen Bereich nur dann weiterentwickeln, wenn es ein Wunschbild hat, was es in der Zukunft sein und erreichen möchte und Mitarbeiter mit Kreativität und Fantasie hat, um das Ziel in die Tat umzusetzen.
Der IT-Techniker sorgt dafür, dass eine vorgegebene Lösung, wie z. B. ein neues Handy-Feature, anwenderfreundlich implementiert wird, das Feature selbst hat er aber nicht entwickelt. Das ist Aufgabe des Softwareentwicklers, der sich überlegen muss, welche zusätzlichen Applikationen dem Kunden Mehrwert bringen könnten. Nur mit einer Portion Innovationsgeist, einer Fülle an Ideen und dem dazugehörigen Mut, neue Wege auszuprobieren, wird es ihm gelingen, etwas Passendes herzustellen. Interview