Verbrechen 4.0 „Crime as a Service“

4. November 2016 Initiativen/Trends

Die Unterwelt macht sich die Digitalisierung ebenso zunutze wie die legale Wirtschaft. Zum Beispiel: Kleinkriminelle. Verbrecherbanden veröffentlichen weder Konzernbilanzen noch Mitarbeiterzahlen. Und PR-Abteilungen brauchen sie erst recht nicht, denn Verschwiegenheit ist oberstes Gebot.

Doch in einer Hinsicht unterscheidet sich die Unterwelt gar nicht so sehr von der legalen Wirtschaft: Die Digitalisierung zieht einen tiefgreifenden Strukturwandel nach sich. Den Sicherheitsbehörden Sorge machen vor allem befürchtete Angriffe auf die sogenannte kritische Infrastruktur, im Behördenjargon „Kritis“ genannt: das Stromnetz, Krankenhäuser, Behörden und andere Bereiche, die für das Funktionieren einer modernen Gesellschaft unerlässlich sind.

„Nachrichtendienste verwenden Software aus dem kriminellem Untergrund“

Aufgeschreckt wurde die Fachwelt in den vergangenen Monaten vielfach. Um Weihnachten 2015 legten Hacker in der Ukraine Teile des Stromnetzes lahm. Kurz darauf folgte eine Erpressungswelle mit Hilfe von Verschlüsselungssoftware, zu deren Opfern deutsche Krankenhäuser zählten. FAZ