Der Wert einer Dienstleistung ist manchmal unbezahlbar
Eine kurze Geschichte von Peter Lieber über den Wert von Dienstleistungen: eines Tages war eine ältere, teure Maschine, die aber ihren Zweck immer noch gut erfüllte, defekt. Die Mitarbeiter suchten verzweifelt wochenlang nach dem Fehler und rieten letztlich dem Chef doch bald eine neue Maschine zu beschaffen. Der Chef war verzweifelt, denn er konnte es sich weder leisten eine neue Maschine zu beschaffen, noch auch nur 1 Woche länger unproduktiven Stllstand zu haben. Und in seiner Verzweiflung fiel ihm der mittlerweile 75 jährige ehemalige Mitarbeiter Franz ein, der früher diese Maschine betreut hatte.
Franz kam – ging 3x um die Maschine und horchte und schaute, nahm dann ein kleines Hämmerchen, klopfte dreimal auf eine Stelle und die Maschine funktionierte wieder. Das ganze dauerte keine 20 Minuten. Alle freuten sich und gratulierten. Franz stellte für seine Leistung eine Rechnung: 50.000 EUR.
Der Chef wurde wütend und forderte erbost eine detailierte Leisungsaufstellung, um diese Kosten zu rechtfertigen, denn 20 Minuten wären niemals soviel Geld wert.
Franz schrieb eine Leistungsaufstellung:
20 Minuten Arbeit – 50 EUR
20 Jahre Erfahrung – 49.950 EUR
Kleine Randbemerkung: der Stllstand der Maschine hat 30 Mitarbeiter für 2 Wochen daran gehindert arbeiten zu können. Eine neue Maschine kostet – eigentlich schon wurscht!? In der Software Industrie ist es oft besonders ‚unsichtbar‘ was die Leistung war – sie ist v.a. unglaublich schwer in Anzahl der Codezeilen (eine besonders blöde Idee übrigens) oder in Zeitaufwand zu messen.
Als Unternehmer versuche ich daher immer herauszufinden, was eine Leistung für einen Kunden für einen Nutzen hat und wieviel es dem Kunden wert ist. Und versuche da auch möglichst fair und ausgewogen zu sein unter Zuhilfenahme von Teamerfahrungswerten. Und wenn ich mich mit einem Kunden darüber nicht verständigen kann, dann wird das auch nicht mein Kunde.