VÖSI Präsident Peter Lieber zum Jahresabschluss

Liebe Mitglieder und Freunde des VÖSI,

im Zuge der fortschreitenden Digitalisierung wurde 2018 immer deutlicher, dass wir bei der Entwicklung von Software dringend eine grundlegende Änderung benötigen. Die Anforderungen für „Safety & Security“ müssen ganz zu Beginn des Entwicklungsprozesses definiert und dann konsequent „by design“ in die Softwareerstellung einbezogen werden. Das wird deswegen unumgänglich, da heute immer mehr IT Systeme miteinander vernetzt und damit auch leichter angreifbar sind. In den hinter uns liegenden Jahrzehnten der voneinander isolierten IT Systeme war dieses Thema nicht dringlich und konnte von der klassischen IT gelöst werden. Damit wurde die Verantwortung für „Security“ weg von der Software hin zum Betrieb delegiert. Gerade aber die 2018 weiter zunehmende Cyber-Kriminalität muss auch die österreichische Software Branche wachrütteln, sich des Themas „Safety & Security by design“ anzunehmen. Darin liegen nicht zuletzt auch beste Geschäfts- und Profilierungschancen für Österreich und Europa. Auf Basis der 2018 erlassenen Datenschutz-Grundverordnung lässt sich nämlich auch international sehr gut vermitteln, dass Europa das Thema „Safety & Security“ wirklich ernst nimmt.

Aus den oben erläuterten Gründen hat der VÖSI 2018 die Special Interest Group „Safety & Security by Design“ neu ins Leben gerufen. Er wird von Dr. Johann Stiebellehner, Technisches Büro für Informatik, geleitet. Der Arbeitsgruppe ist auch Ausdruck dafür, dass so ein umfassendes Thema nicht von einer Person alleine bearbeitet werden kann. Die Zukunft wird gerade für die oft sehr kleinteilig strukturierte Softwarebranche Österreichs darin bestehen, sich einerseits zu spezialisieren und andererseits gezielt Kooperationen anzustreben. Im Umfeld von „Safety & Security“ ist etwas das VÖSI Mitglied AIT (Austrian Institute of Technology) zu nennen, das als größtes außeruniversitäres Forschungsinstitut auch in diesem Bereich bestes Forschungs-Knowhow aufweist. Daher ist AIT aktives Mitglied in neuen Arbeitsgruppe und freut sich darauf, wenn das Forschungswissen etwa auch auf diesem Weg in die Praxis kommt. Mein Tipp für 2019: Nutzen auch Sie die Möglichkeiten des Knowhow-Transfers im VÖSI und beteiligen Sie sich aktiv an unserer Verbandsarbeit!

2018 war ein sehr erfolgreiches Jahr für die Software Branche und für den VÖSI, der seine Mitgliederzahl weiter ausbauen konnte. Neben unseren traditionellen Branchentalks im „Schwarzen Kameel“ ging heuer auch der 2. VÖSI SOFTWARE DAY in den Räumen der WKO über die Bühne. Die über 140 Besucherinnen waren beeindruckt von der Vielfalt der Themen und den ausgezeichneten Sprechern. Sie waren heuer noch nicht dabei? Dann merken Sie sich bitte gleich den nächsten Termin vor: 2. Oktober 2019, 3. VÖSI SOFTWARE DAY, WKO Wien.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die 2018 im VÖSI aktiv mitgestaltet haben. Und allen, die bisher noch zögern, gilt meine Bitte: Helfen Sie mit, dass wir unsere Aktivitäten in allen Bereichen (Lobbying, Arbeitskreise, Informatische Bildung etc.) fortführen und ausbauen können.

Mit den besten Wünschen zum Jahreswechsel und in Vorfreude auf ein Treffen 2019,

herzlichst Ihr Peter Lieber