IT-Ausblick 2021: Licht und Schatten

11. Dezember 2020 IT-Standort

Die Corona-Pandemie hat das Jahr 2020 geprägt, aber wie sieht der Ausblick auf 2021 aus IT-Perspektive aus? Wie kann IT unterstützen, wo ist IT massiv gefordert? Die COMPUTERWELT lud dazu Anfang November sieben Experten zum IT-Executive Outlook ins Palais Eschenbach.

2020 erfüllte viele mit Sorge, gerade eben haben wir alle den zweiten harten Lockdown erlebt. Angesichts der Krise ist die IT stark gefragter und wichtigster Partner für alle Unternehmen, die allerdings vielfach stark unter Druck sind und ums Überleben kämpfen.

„Wir müssen davon ausgehen, dass rund 24  bis 33 Prozent aller heimischen Unternehmen in den kommenden Jahren pleitegehen werden, was extrem dramatisch ist. Natürlich hat die IT-Branche durch Corona und den Digitalisierungsschub jetzt Vorteile gehabt. Aber die Krise trifft schon auch die IT-Branche, denn es ist eine supportende Branche, das heißt, alle Unternehmen brauchen IT. Aber jene, die es sich nicht leisten können, können IT jetzt auch nicht kaufen“, startet Peter Lieber, Präsident des VÖSI (Verband Österreichischer Software Industrie) und seit Juni auch Präsident des Österreichischen Gewerbevereins (ÖGV) mit den schlechten Nachrichten. Um aber freilich zu relativieren: „Manche IT-Unternehmen profitieren überproportional, aber manche leiden auch mit, weil viele Unternehmen auch IT-Investitionen aufschieben und vorsichtig, verhalten agieren. Das merkt man sehr wohl an den Zahlen in der IT-Branche.“ Lieber nimmt auch zum IT-Kollektivvertrag kurz Stellung, über den heuer sehr schnell entschieden wurde: „Ich denke, der IT-Kollektivvertrag ist angemessen mit rund 1,45 Prozent erhöht worden. Das trifft auch auf die Erwartungshaltung unserer Branche. Hier hat die Sozialpartnerschaft wieder einmal bewiesen, dass es doch auch gemeinsam gut geht.“ Als Präsident des ÖGV setzt sich Lieber für rund 2.500 Betriebe ein und appelliert auch an die Unternehmen: „Wir brauchen den Mut in der  Krise, um zu sagen: es geht auch voran. Und als Software Branche müssen wir besonders viel tun, um diesen Mut voranzutreiben.“ Lieber, der selbst Eigentümer der IT-Unternehmen Sparx Services und LieberLieber Software ist, schildert auch seine eigenen Erfahrungen: „Wir sind stark international unterwegs, mit großen Kunden wie JPL/NASA und VW, die innovieren müssen. Andere Branchen sind sehr verhalten und vorsichtig, speziell im Consulting Business haben wir ganz sicher 200.000 Euro weniger Umsatz gemacht, im Lizenz-Geschäft ist es dafür eine Spur besser gewesen.“